Elke Kaune informiert Arbeitgeber über Möglichkeiten und Fördermittel bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Seit Januar 2023 arbeitet sie sich in das Aufgabengebiet der neu geschaffenen Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA) ein und hat bereits erste Kontakte in unserem Netzwerk geknüpft. Vielleicht liegt hier auch eine Chance für Sie, neue Arbeitskräfte zu gewinnen? Wie wird Elke Kaune Ihnen dabei helfen?
„Sie haben keine Zeit. Ich weiß das.“
Wenn man einen Menschen mit Behinderung einstellen will, tauchen oft Fragen auf, um die man sich nie zuvor kümmern musste. Elke Kaune kennt die Situation von Arbeitgebern und Personalverantwortlichen: „Im Arbeitsalltag bleibt keine Zeit, um sich durch viele Internetseiten zu wühlen und Antworten auf Fragen zu finden.“ Deshalb ist ihr Angebot einfach: „Fragen Sie mich!“. Elke Kaune meldet sich bald darauf mit der passenden Antwort oder einer zuständigen Ansprechstelle.
Auch beim Ausfüllen von Formularen unterstützt Elke Kaune die Arbeitgeber, denn Inklusion bedeutet für Arbeitgeber nicht nur, dass man einen Arbeitnehmer gefunden hat, sondern es hat auch einen weiteren Vorteil, den man sich gewiss nicht wegen komplizierter Formulare entgehen lassen möchte: Fördermittel.
Entlastungen für Arbeitgeber
Zur Förderung der Inklusion gibt es verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten für Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderung beschäftigen. Befristete Zuschüsse zu Lohnkosten und zur Ausstattung des Arbeitsplatzes sind unter anderem möglich.
Der Lieblingshinweis von Elke Kaune betrifft das Budget für Arbeit: „Ein Arbeitgeber erhält großzügige Lohnkostenzuschüsse auf Dauer, wenn er Menschen aus einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) sozialversicherungspflichtig beschäftigt.“
Die Möglichkeiten der Unterstützung für Arbeitgeber sind breit gefächert und ohne das notwendige Wissen kann man sie schwerlich beantragen. Deshalb hilft Elke Kaune Arbeitgebern mit ihrer Fachkenntnis, denn sie sagt: „Nur wer Informationen hat, kann neue Wege gehen.“
Es kann jeden treffen – in jeder Form
Die meisten Behinderungen sind nicht angeboren, sondern werden im Laufe des Lebens erworben – durch einen Unfall oder eine Erkrankung. „Es kann also durchaus passieren, dass ein geschätzter Mitarbeiter plötzlich besondere Bedürfnisse hat“, berichtet Elke Kaune.
Unabhängig davon, ob eine Behinderung schon lange besteht oder sich neu ergeben hat, können die erforderlichen Anpassungen des Arbeitsplatzes sehr unterschiedlich ausfallen: Bei Menschen mit größerer Beeinträchtigung lassen sich oft Wege finden, einen Arbeitsplatz so zu entwerfen, dass dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber gleichermaßen geholfen ist. Bei anderen Menschen hat die Behinderung kaum bis keine Auswirkungen auf die Arbeitsleistung. „Ein Rollstuhlfahrer benötigt oft einfach nur eine entsprechende Umgebung, um volle Arbeitsleistung zu bringen“, erklärt Elke Kaune.
Arbeitssuchende aller Art
Dass es auch einen allgemeinen Beratungsbedarf zu Mitarbeitern mit Behinderung gibt, zeigt sich an der Bemerkung einer Arbeitgeberin nach einer Beratung: „Hätte ich gewusst, dass man mit Behinderung genauso leistungsfähig sein kann, hätte ich mich schon vorher mit dem Thema beschäftigt.“ Behinderungen können körperlich, psychisch oder geistig sein oder als Mischform vorliegen, jeweils mit ganz unterschiedlichen Auswirkungen.
Doch nicht nur in Bezug auf Behinderungen gibt es ein breites Feld. Alle Altersgruppen sind vertreten und auch in der Ausbildung sind die Unterschiede groß: von Akademikern über Handwerker und Büroarbeiter bis hin zu Hilfsarbeitern sind alle Berufsgruppen auch unter Menschen mit Behinderung vertreten.
Neue Arbeitsplätze schaffen
Ebenso kann es vorkommen, dass man einen Arbeitsplatz schaffen kann, der genau auf die Möglichkeiten eines Menschen mit Behinderung zugeschnitten ist. Muss vielleicht regelmäßig etwas sortiert werden und die Mitarbeiter haben eigentlich andere Aufgaben zu erledigen? Es gibt jemanden, der genau die Anforderungen dieser Arbeit erfüllt! „Ich ermittel gerne mit Ihnen, ob so etwas sinnvoll ist und welche Möglichkeiten es in Ihrem Betrieb dafür gibt“, sagt Elke Kaune. Besonders für Unternehmen, die sich inklusiv aufstellen wollen, aber noch nicht genau wissen, wie sie das angehen wollen, ist dies eine wertvolle Hilfe.
Kontakt über unser Netzwerk führt zu neuem Mitarbeiter
Unser beeindruckendes Sommerfest bei RelyOn Nute wurde von unseren Mitgliedern auch zur Arbeit genutzt: Elke Kaune knüpfte dort den Kontakt zu unseren Gastgebern RelyOn Nutec und mittlerweile ist daraus eine gute Zusammenarbeit entstanden. Einen neuen Mitarbeiter hat RelyOn Nutec darüber schon gewonnen, denn im Praktikum zeigten sich die Vorteile für beide Seiten: Nicht nur hat RelyOn Nutec einen fähigen Mitarbeiter, sondern diesem bekommt die Arbeitsstelle auch so gut, dass er sich entwickelt und lockerer wird. „Das mag ich an meiner Arbeit besonders“, sagt Elke Kaune. „Wenn man weiß, wie es am Anfang war und dann zu sehen, was daraus wird.“
Neue Wege gehen
„Wir probieren immer alles aus“, sagt Jan Mahlstedt, einer der beiden Manager von RelyOn Nutec Germany. „Entweder es klappt oder nicht“, fügt er an. Einen Menschen mit Behinderung einzustellen, ist für ihn und Managerin Julia Wittje nicht neu – jetzt eine Ansprechpartnerin dafür zu haben allerdings schon. „Das macht es einfacher“, erklärt Julia Wittje. Elke Kaune als Fachkraft für das Hintergrundwissen ist nicht die einzige neue Ansprechpartnerin. Sie hatte den Mitarbeiter über eine Maßnahme vermittelt. Von dort ist nun auch eine begleitende Person mit im Boot. Das weiß Julia Wittje zu schätzen: „Es ist angenehm, einen festen Ansprechpartner zu haben, der die Person schon länger kennt.“ Statt auf sich gestellt zu sein, erhält man Informationen und der Vorbereitungsprozess wird begleitet, ebenso das Praktikum selbst und die nächsten Schritte. Dieser Versuch ist so gut gelaufen, dass sich das Führungsteam von RelyOn Nutec am Standort Bremerhaven einig ist: „Es kann weitergehen! Wir haben noch offene Stellen und sind an mehr Mitarbeitern interessiert.“
Elke Kaune: Lebensbrüche machen stärker
In Bremerhaven haben wir das Glück mit Elke Kaune eine Ansprechpartnerin für Arbeitgeber zu haben, die als Quereinsteigerin reichlich Einblick in Unternehmen, das Handwerk und den Arbeitsmarkt hat: Da sie in einem Unternehmerhaushalt aufgewachsen ist, hat sie den Einzelhandel schon früh kennengelernt, sich selbst aber für eine Ausbildung in einer Baumschule entschieden. „Mit Treckerfahren – das volle Programm“, sagt sie lachend. Im Anschluss hat sie ein Biologiestudium abgeschlossen und eine Weile in einem Gartencenter gearbeitet. Nach einer kurzen Selbständigkeit wechselte sie in ihre heutige Richtung und betreute Langzeitarbeitslose mit unterschiedlichen Hintergründen: Migration, Sucht oder eben einfach Pech. Da galt es nicht nur zu vermitteln, sondern auch das Streichen einer Wohnung konnte notwendig sein, damit jemand wieder auf die Beine kommt. Seit über zehn Jahren ist sie nun im Integrationsfachdienst tätig. Elke Kaune kennt also die Belange beider Seiten: Sie ist mit Unternehmen vertraut und sie weiß, für wen sie unterwegs ist.
Der Hintergrund zur EAA und Kontaktmöglichkeiten
Die EAA ist mit dem Teilhabestärkungsgesetz in den bundesweiten Aufgabenkatalog der Integrationsämter aufgenommen worden. Im Bundesland Bremen kümmern sich die Integrationsfachdienste um die Umsetzung und das Amt für Versorgung und Integration um die Finanzierung – wodurch der Service für Sie kostenfrei ist.
Wenn Sie sich unverbindlich informieren lassen wollen, eine konkrete Frage haben oder vielleicht sogar den Wunsch haben, einen Mitarbeiter mit Behinderung einzustellen oder zu behalten, wenden Sie sich an
Elke Kaune
0471 – 30 05 31 79
0171 – 97 47 458
ifd.kaune@eww.de
Am Zolltor 1
27572 Bremerhaven
Nicht-Bremerhavener finden ihre Ansprechpartner der EAA hier in Bremen (www.ifd-bremen.de/eaa) und hier in Niedersachsen (www.eaa-niedersachsen.de/ansprechstellen).
Da Elke Kaune auch gerne an den Stammtischen unseres Netzwerks teilnimmt, können Sie sie selbstverständlich auch da ansprechen.
Text und Fotos von Janina Berger