Vorsitzende Verena von Hugo begrüßte die Kongress-Teilnehmer des Bündnisses Ökonomische Bildung
Vorsitzende Verena von Hugo begrüßte die Kongress-Teilnehmer des Bündnisses Ökonomische Bildung

Ökonomische Bildung für junge Menschen – das fordert das Bündnis Ökonomische Bildung (BÖB). Das ist auch ein Kernanliegen unseres Netzwerks, deshalb war unser Geschäftsführer Horst Lüdtke auch letzten Herbst wieder auf dem Kongress in Berlin, um am Austausch über Ziele und deren Erreichung teilzunehmen.

Der Kongress

Im Herbst 2024 trafen sich über 100 überwiegend institutionelle Mitglieder des BÖB im Hotel MOA Berlin. Mit dem Motto „Ökonomische Bildung konkret: Innovativ – nachhaltig – zukunftsfähig“ kamen Themen auf den Tisch, mit denen Wirtschafts- und Finanzbildung in den Schulen gestärkt werden soll, um die jungen Menschen besser auf die Herausforderungen des Lebens vorzubereiten. Das Ziel des BÖB deckt sich mit einem der Ziele unseres Netzwerks Schule, Wirtschaft und Wissenschaft: verpflichtende Wirtschaft für alle Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen. Notwendig ist dafür unter anderem eine bessere fachbezogene Qualifizierung der Lehrkräfte. Der Kongress bietet den Akteuren die Gelegenheit, sich untereinander zu vernetzen und sich gemeinsam für die Ziele stark machen zu können. Die Mitglieder des BÖB setzen sich zusammen aus gemeinnützigen Initiativen aus Lehrkräften, Verbänden, Stiftungen, Wissenschaft und Wirtschaft und natürlich unserem Netzwerk.

Unser Netzwerk im BÖB

Das BÖB hatte unserem Netzwerk die Teilnahme an der didacta 2024 ermöglicht. (Einen Bericht darüber finden Sie hier. https://www.netzwerk-sww.de/erfolg-auf-der-didacta-2024/#) ier Mitglieder unseres Netzwerks stellten die Projekte, Ziele und Erfolge unseres Netzwerks vor und dienten anderen Regionen so als Vorbild, dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Der Auftritt war auch ein halbes Jahr später nicht vergessen. „Ich habe mich sehr gefreut, auf dem Kongress so viele Rückmeldungen zu unserem Auftritt auf der didacta zu erhalten“, berichtet Horst Lüdtke. „Die Wirkung hat meine Erwartung übertroffen.“ Im Nachgang fragte er das BÖB noch nach einer Einschätzung unseres Netzwerks:

Das BÖB über unser Netzwerk

Was beeindruckt Sie beim Netzwerk Schule, Wirtschaft und Wissenschaft besonders?
Die Berufsorientierung hilft jungen Menschen, ihre Interessen und Fähigkeiten zu erkennen und einen dazu passenden Beruf oder Bildungsweg zu finden. Die Vielfalt der Berufe und Berufswege erfordert eine gezielte Unterstützung in der Orientierungsphase. Das Netzwerk Schule, Wirtschaft und Wissenschaft für die Region Unterweser leistet dies in vorbildlicher Weise, indem es alle Akteure an einen Tisch bringt und vielfältige Angebote für Schülerinnen und Schüler entwickelt. Nur so können die Potenziale der Region aufgezeigt werden. Ob Ausbildung oder Studium: Durch die vielfältigen Aktionen des Netzwerks erhalten die Jugendlichen hilfreiche Informationen und Anregungen für die ersten Schritte nach der Schule.

Glauben Sie, dass dieses Netzwerk übertragbar auf andere Regionen ist?
Das Modell ist durchaus auf andere Regionen übertragbar. Entscheidend ist aber das Miteinander. Die Akteure aus Schule, Wirtschaft und Wissenschaft stehen in einem guten Austausch. Ihre Aktivitäten greifen ineinander bzw. sind aufeinander abgestimmt. Das hilft den Jugendlichen in ihrer Orientierungsphase.

Horst Lüdtke vertrat unser Netzwerk auf dem Kongress des BÖB
Horst Lüdtke vertrat unser Netzwerk auf dem Kongress des BÖB

Ballast streichen, nicht ganze Schulfächer

„Es war aufschlussreich, interessant und es gab einige gute Beiträge auf dem Kongress“, berichtet Horst Lüdtke. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm dabei zwei Themen: „Die Unternehmen müssen früher in Schulen rein. Wenn wir darauf setzen, das fehlende Wissen später auszugleichen, fehlt es vorher an der Grundlage.“ und „Man muss gar nicht ganze Schulfächer entfernen, sondern nur den Ballast.“

„Sachsen-Anhalt hat es geschafft!“, sagt er und erinnert sich begeistert an den Vortrag von Jürgen Böhm, dem Staatssekretär des Bildungsministeriums Sachsen-Anhalt, Realschullehrer, ein Gründer aus Vorstand des BÖB. „Veränderungen sind möglich, wenn die Politik das will“, sagt dieser. Auf das Totschlagargument: „Welches Fach sollen wir streichen?“ hat er eine klare Antwort, den man müsse gar keine Fächer streichen: „Erstmal einen Blick auf die Inhalte werfen. Einige sind alt und nicht mehr zeitgemäß. Dort kann man kürzen.“ Außerdem setzt er auf Fortbildungen für Lehrer in allen Schulformen in den Sekundarstufen 1 und 2 für das Fach Wirtschaft. Die Ausbildung der Lehrkräfte solle so angepasst werden, dass diese mit den notwendigen Voraussetzungen ausgestattet werden. Als Beispiel nennt er Geografielehrer, die anschließend sowohl Wirtschaft als auch Wirtschaftsgeografie unterrichten können.

„Veränderungen sind möglich, wenn die Politik das will“, sagt Staatssekretär Jürgen Böhm.
„Veränderungen sind möglich, wenn die Politik das will“, sagt Staatssekretär Jürgen Böhm.

Ausblick auf den BÖB Kongress 2025 und die Zukunft

Das Motto für den Kongress im Herbst 2025 steht bereits fest: Brennpunktschulen sollen Schwerpunkt sein, denn es geht darum, alle mitzunehmen und nicht nur die Gymnasiasten. Man denkt über „Wirtschaftsunterricht light“ nach, denn bevor man die Geschicke der Welt leiten kann, muss man gelernt haben, mit dem eigenen Geld umzugehen und auszukommen.

Eine gute Botschaft stellte sich auf dem BÖB gerade auch durch die Teilnahme der jungen Leute heraus: Die Jugend WILL gestalten. Katharina Wimmer (Botschafterin der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen) sagt: „In meinem Alltag merke ich, dass das Bewusstsein für die Relevanz von Politik und Wirtschaft in der Jugend durchaus vorhanden ist und dass junge Menschen etwas verändern wollen. Hier sehe ich großes Potenzial, aber auch aktuelle Defizite. Besonders jetzt ist es wichtig, das verschiedene Generationen einander zuhören und zusammenarbeiten.“

Für eine gute Zukunft ist es unerlässlich, dass wir die Jugend mit einem stabilen Wissen ausstatten, das sie dazu befähigt, ihr Leben und das Land zu gestalten. Was soll aus Deutschland werden, wenn das Wissen um wirtschaftliche Zusammenhänge fehlt? Von kleinen Einzelunternehmern über den Mittelstand bis hin zu großen Firmen und politischer Führung: Alle benötigen das Wissen um Wirtschaft, um zu einem stabilen Deutschland beitragen zu können.

Junge Menschen vertraten ihre Position auf dem Kongress des BÖB selbst.
Junge Menschen vertraten ihre Position auf dem Kongress des BÖB selbst.

Text Janina Berger, Fotos Jens Schicke (für BÖB)

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