Bürgermeister Klaus Wirth übergibt des Teilnehmern des erfolgreichen Projekts Ju&Me ein Zertifikat.

Bürgermeister Klaus Wirth übergibt des Teilnehmern des erfolgreichen Projekts Ju&Me ein Zertifikat.

Das Ziel der Arbeitsgruppe LEADER Region Wesermünde-Süd ist es, junge Leute im Selbstbewusstsein zu stärken und sie ernst zu nehmen. Im Sinne dieses Konzept drehte das Projekt Ju&Me die „normalen Verhältnisse“ um: Die jungen Menschen wurden zu Mentoren der Führungskräfte und berieten sie. Was kann ein Unternehmen verbessern, um bei jungen Menschen anzukommen? Wie gewinnt man junge Menschen als als Kunden? Und vor allem: Wie gewinnt man sie als Auszubildende?

Verständlich, inhaltsvoll und poppig

Im Projekt Ju&Me kamen 5 Tandems zusammen, die sich ein Jahr lang regelmäßig austauschten. Zu den Lernenden gehörten Lars Müller (Filialdirektor Deutsche Bank Bremerhaven) und Frank Koschuth (Vorstandsmitglied der Volksbank Bremerhaven-Cuxland), beide auch Mitglieder in unserem Netzwerk. Müller erfuhr von seinem Mentor Matthias Sippel, dass es Jugendlichen oft an grundlegenden Informationen über das Finanzwesen fehlt. (Anmerkung: Mit dem verpflichtenden Schulfach Wirtschaft wäre das übrigens nicht passiert!)

„Videos mit Erklärungen sollen verständlich, inhaltsvoll und poppig sein“, nimmt Müller aus der Beratung mit – und leitet diese Erkenntnisse gleich an den Hauptsitz der Deutschen Bank weiter, die sich ohnehin gerade mit dem Projekt beschäftigen und die Webseite ausbauen. Koschuth nutzte die Gelegenheit und besucht mit seinem Mentor in Bremerhaven die neue Filiale der Volksbank: „Bankstage“, in der Beratung von jungen Bankern für junge Kunden stattfindet. „Beim Projektstart von Ju&Me wusste ich auch schon von der Entwicklung von Bankstage und konnte beides gut verknüpfen“, erzählt Koschuth. Sein Mentor war zufrieden mit dem Besuch und bestätigte, dass der Bedarf für eine „junge“ Bank da ist.

Mitbewerber am Markt, gemeinsam in der Region

Müller und Koschuth sind beide begeistert von Ju&Me. „So ein generationsübergreifendes Projekt ist ein Gewinn für beide Seiten, denn es ist ja immer ein Geben und Nehmen“, erklärt Müller. Am Markt sind die beiden Mitbewerber, doch in unserem Netzwerk Schule, Wirtschaft und Wissenschaft und Projekten wie Ju&Me verfolgen sie die gleichen Ziele. „Hier geht es gemeinsam darum, unseren Standort zu stärken“, sagt Koschuth. Unser Netzwerk habe ein Bewusstsein dafür geschaffen, mit der Jugend zusammenzuarbeiten.

Müller schätzt die Kooperation unter dem Dach des Netzwerks. Und noch ein anderer Punkt ist ihm wichtig: „Ich habe durch unser Netzwerk von dem Projekt Ju&Me erfahren.“

Der Vorteil eines Netzwerks

Die gute Vernetzung in unserer Region durch unser Netzwerk Schule, Wirtschaft und Wissenschaft sorgt dafür, dass mögliche Teilnehmer schnell von angebotenen Projekten erfahren und sich als Teilnehmer melden können. So hatte die Arbeitsgruppe LEADER in unserer Region Wesermünde-Süd schnell die Tandems beisammen, während man beim langjährigen Kooperationspartner im Leipziger Muldenland noch suchte. „Eine Zielstellung für uns im Rahmen der Kooperation ist es, aus diesem umfassenden Erfahrungsschatz der Kooperationspartner zu schöpfen und daraus zu lernen“, so Sabine Holz, Mitarbeiterin des Regionalmanagements der Arbeitsgruppe LEADER Region Leipziger Muldenland. Das Projekt Ju&Me konnte auch dort mit vier Tandems aus unterschiedlichsten Bereichen erfolgreich zum Abschluss gebracht werden und im Leipziger Muldenland hat man ein zusätzliches Ziel aus dem Projekt abgeleitet: den Aufbau eines Netzwerks, das die Region so gut verbindet, wie es bei uns schon der Fall ist. Auch sollen die Kontakte zu Einrichtungen für Jugendarbeit und mit den Schulen verstärkt werden.

Als Mitgründer unseres Netzwerks hat Schiffdorfs Bürgermeister Klaus Wirth selbst dazu beigetragen, diese Vernetzung in unserer Region herzustellen, auf die er jetzt als Vorsitzender der Arbeitsgruppe LEADER Region Wesermünde-Süd zurückgreifen kann. Als geübter Netzwerker schätzt er jetzt auch die Kooperation mit der LEADER-Region Leipziger Muldenland. „Der Gedankenaustausch ist sehr gewinnbringend. Trotz der gehörigen Strecke Weg, die zwischen uns liegt, ist die Zusammenarbeit sehr eng“, sagt Wirth und freut sich auf das geplante Treffen, das nun wohl erst nach der Corona-Zeit stattfinden kann. Bis dahin tauscht man sich eben auf anderen Wegen darüber aus, wie man junge Menschen und Wirtschaft zusammenbringt.

Wegen Erfolg: Ähnliches Konzept in Planung

„Wie gucken junge Menschen nach Arbeit? Das ist eine der wichtigen Fragen, die man stellen muss, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, sagt Klaus Wirth, Schiffdorfer Bürgermeister und Vorsitzender der Arbeitsgruppe LEADER Region Wesermünde-Süd. Im Projekt Ju&Me begleiteten die jungen Leute die Entscheider und unterstützen und berieten sie mit frischen Ideen. Das kam gut an – bei den jungen Leuten und den Führungskräften.

Die Leader-Region Wesermünde Süd hat bereits über 20 Projekte auf die Beine gestellt, die mit Fördermitteln der EU ausgestattet wurden und es kommen beständig weitere hinzu. „Genau dieses Format werden wir nicht wiederholen, aber da es so erfolgreich verlaufen ist, denken wir über ein ähnliches Format nach“, so Wirth, denn schließlich gehe es auch immer darum, neue Ansätze zu finden. Was die Arbeitsgruppe LEADER sich wohl als nächstes einfallen lässt, um Jugend und Wirtschaft zusammenzubringen und unsere Region zu stärken? Wir sind gespannt!

Mehr über die Arbeitsgruppe LEADER erfahren Sie hier: www.leader-wesermuende-sued.de

Am 20.09.2020 berichtete das Sonntagsjournal unter dem Titel „Finanzwissen für junge Leute“ über das Projekt Ju&Me.

Text Janina Berger, Foto Florian Wiechmann (Büro Cluster Sozialagentur)

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